Wenn einer der Partner oder beide aus der Berufstätigkeit ausscheiden verändert sich der Alltag des Paares meist einschneidend. Bestensfalls genießen beide die neue Freiheit, gehen ihren Hobbies nach, teilen sich die Hausarbeiten neu auf und freuen sich über die Entlastungen.
Manchmal fällt es schwer, sich auf die Veränderungen einzustellen. Plötzlich kann man sich weniger aus dem Weg gehen, verbringt deutlich mehr Zeit miteinander und fühlt sich zugleich weniger gebraucht, ist auf sich zurückgeworfen. Das kann die Beziehung belasten. Manche Paare können nun lange schwelende Konflikte nicht mehr übergehen oder sich davon ablenken.
Manche Menschen hegen jahrelang den Traum, dass im Ruhestand endlich die Liebesbeziehung wieder mehr Raum bekommen, man gemeinsamen Hobbies nachgehen oder zusammen reisen kann. Und dann stellt man fest, dass man vor lauter "funktionieren" den "Anschluss" an den Partner verloren hat.
Bestenfalls geht die Liebe nicht "in Rente", sondern kann in dieser neuen Lebensphase eine neue Qualität entwickeln. Das ist oft nicht leicht zu haben, aber mit Geduld und sorgfältiger Kommunikation erreichbar.
Dipl.-Psych.
Ankha Haucke (BDP)
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